Diabetes
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Diabetes ist eine ernsthafte Erkrankung, die zahlreiche gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen kann. Hohe Blutzuckerwerte greifen fast alle Organe an und erhöhen das Risiko für schwere Folgekrankheiten. Besonders betroffen sind Herz, Nieren, Augen und das Nervensystem. Doch es gibt Hoffnung: Mit der richtigen Prävention und regelmäßigen Untersuchungen lassen sich viele Risiken reduzieren.

Inhaltsverzeichnis:

Diethelm Tschöpe - Die gefährlichen Folgen hoher Blutzuckerwerte

Laut Diethelm Tschöpe, Vorsitzender der Stiftung DHG (Diabetes, Herz, Gefäße), ist Diabetes eine systemische Erkrankung, die viele Organe betrifft. Das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen steigt bei Diabetes um das Zwei- bis Vierfache, bei Frauen sogar um das Sechsfache. Jährlich erblinden etwa 2.000 Menschen aufgrund von dauerhaft erhöhtem Blutzucker. Zudem ist Diabetes die häufigste Ursache für Nierenversagen, das eine Dialyse erforderlich macht.

Die Hauptursache für diese Schäden ist die hohe Glukosekonzentration im Blut, die die Blutgefäße angreift. In kleinen Gefäßen entstehen biochemische Reaktionen, die oxidativen Stress verursachen. Dadurch verengen sich die Kapillaren, was zu einer schlechteren Durchblutung führt. Besonders Augen, Nieren und Nerven sind hiervon betroffen. Dies macht eine frühzeitige und konsequente Vorsorge unerlässlich.

Bewegung als Schutzmaßnahme gegen Gefäßschäden

Regelmäßige Bewegung kann die negativen Auswirkungen von Diabetes stark reduzieren. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, um die Durchblutung zu fördern. Wer intensiver trainiert, sollte mindestens 75 Minuten pro Woche Sport treiben.

Körperliche Aktivität verbessert die Sauerstoffversorgung der Organe und trägt dazu bei, dass die Blutgefäße elastisch bleiben. Dies senkt das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch das metabolische Syndrom, eine Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck und hohen Blutfettwerten, kann durch Bewegung positiv beeinflusst werden.

Neuropathie als ernstzunehmendes Warnsignal

Ein weiteres großes Problem bei Diabetes ist die Nervenschädigung, auch diabetische Polyneuropathie genannt. Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Füßen sind erste Warnzeichen. Bleiben diese Beschwerden unbehandelt, können Nervenschäden fortschreiten und dazu führen, dass Schmerzsignale nicht mehr wahrgenommen werden. Dadurch bleiben kleine Verletzungen unbemerkt, was das Risiko für Infektionen und schlecht heilende Wunden erhöht.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei einem Neurologen und medizinische Fußpflege können helfen, diese Komplikationen frühzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken. Eine frühzeitige Diagnose kann den Verlauf der Neuropathie verlangsamen und schwerwiegende Folgen verhindern.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Diabetes-Prävention

Um die schwerwiegenden Folgen von Diabetes zu vermeiden, empfiehlt Diethelm Tschöpe eine konsequente Kontrolle der Risikofaktoren. Die wichtigsten Maßnahmen zur Prävention sind:

  • Stabile Blutzuckerwerte halten
  • Bluthochdruck, Übergewicht und hohe Blutfettwerte vermeiden
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
  • Bewegung und Sport in den Alltag integrieren
  • Rauchen komplett vermeiden

Mit diesen Maßnahmen können Menschen mit Diabetes ihre Gesundheit langfristig schützen und ein aktives Leben führen. Durch eine bewusste Lebensweise lassen sich viele Folgekrankheiten verhindern – ein Ziel, das jeder Diabetiker ernst nehmen sollte.

Quelle: focus.de