Immer mehr Touristinnen und Touristen berichten, dass bekannte Metropolen ihren Erwartungen nicht standhalten. Eine aktuelle Auswertung von 97.409 Google-Bewertungen weltweit deckt auf, welche Städte als besonders überbewertet gelten. Die Analyse basiert auf den Kommentaren zu beliebten Sehenswürdigkeiten in 100 internationalen Großstädten. Überraschenderweise betrifft die aktuelle Top 10 keine europäische Stadt. Doch es gibt klare Verlierer – und auch unerwartete Gewinner.
Inhaltsverzeichnis:
- Cancún enttäuscht trotz perfekter Planung
- Unhöflicher Service und Warnungen vor Touristenfallen
- So wurde das Ranking erstellt
- Überraschende Gewinner aus China, Estland und Peru
Cancún enttäuscht trotz perfekter Planung
Platz 1 der am meisten überbewerteten Reiseziele 2024 belegt Cancún in Mexiko. Rund 14,2 Prozent der Bewertungen äußerten Enttäuschung über den Aufenthalt. Besonders oft fiel das Wort „Abzocke“. Trotz der touristischen Infrastruktur, die für Besucher geplant wurde, konnten viele Gäste dem Angebot wenig abgewinnen. Neben überhöhten Preisen kritisierten sie auch die Authentizität des Ortes.
Weitere Städte mit hoher Enttäuschungsrate sind Antalya in der Türkei, Punta Cana in der Dominikanischen Republik und Beijing in China. Beijing verzeichnete mit 4,4 Prozent den höchsten Anteil an Kommentaren, die das Erlebnis als „schlecht“ beschrieben. In Orlando (USA) waren es 3,7 Prozent, in Cancún 3,6 Prozent.
Unhöflicher Service und Warnungen vor Touristenfallen
Punta Cana verzeichnete die höchste Anzahl an Kommentaren über unhöflichen Service. 1,8 Prozent der Google-Rezensionen nannten mangelnde Gastfreundschaft als Hauptgrund für ihre Unzufriedenheit. Antalya folgt knapp mit 1,7 Prozent. Zudem warnten 0,3 Prozent der Bewertungen vor Abzocke in Antalya.
Auch Kyoto in Japan, Johor Bahru in Malaysia, Mumbai in Indien und Honolulu auf Hawaii gehören zur Liste der 10 Städte mit der höchsten Enttäuschungsrate. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst bekannte Reiseziele mit reichem kulturellem Erbe oder tropischen Stränden nicht automatisch positive Erlebnisse garantieren.
So wurde das Ranking erstellt
Die Studie basiert auf einer Auswertung der zehn meistbewerteten Sehenswürdigkeiten pro Stadt. Ausgenommen waren Orte mit zu wenigen Rezensionen oder geopolitisch relevanten Einschränkungen wie russische Städte oder Kiew. Die Basis für die Stadtauswahl bildeten internationale Rankings wie der „Top 100 City Destinations Report“ von Euromonitor und der „Global Cities Index“ von Mastercard.
Besonderes Augenmerk legte das italienische Unternehmen Radical Storage auf Begriffe, die auf Unzufriedenheit oder Enttäuschung hinweisen. Die häufigsten negativen Schlagworte waren:
- „schlecht“
- „Abzocke“
- „unhöflich“
- „langweilig“
Überraschende Gewinner aus China, Estland und Peru
Neben der Liste enttäuschender Städte veröffentlichte Radical Storage auch eine Rangfolge unterschätzter Reiseziele. Platz 1 belegt Guangzhou in China, das in den Bewertungen besonders positiv hervorgehoben wurde. Die Besucher lobten das Preis-Leistungs-Verhältnis, das kulturelle Angebot und die Sauberkeit.
Weitere Städte, die mit einem geringen Anteil negativer Kommentare auffielen, waren:
- Lima (Peru)
- Muscat (Oman)
- Sapporo (Japan)
- Vilnius (Litauen)
- Santiago (Chile)
- Tallinn (Estland)
Delhi (Indien), Guilin (China) und Mekka (Saudi-Arabien) – alle auf Rang 10 mit jeweils nur 2,5 Prozent negativer Rückmeldungen.
Die Ergebnisse zeigen, dass echte Reiseperlen oft dort liegen, wo man sie am wenigsten erwartet. Wer dem Massentourismus entgehen will, sollte Alternativen abseits der bekannten Pfade in Betracht ziehen.
Quelle: Reise Reporter