Viele Reisende träumen jahrelang von bestimmten Orten. Die Fotos in sozialen Medien, Hochglanzmagazinen oder Reiseführern wecken große Erwartungen. Doch die Realität kann anders aussehen. Überfüllte Straßen, hohe Eintrittspreise, lange Warteschlangen oder das Gefühl, nur eine weitere Nummer im Strom der Touristen zu sein – diese Faktoren sorgen zunehmend für Enttäuschung. Eine aktuelle Untersuchung von Google-Bewertungen enthüllt nun, welche Städte und Attraktionen besonders häufig negativ bewertet werden. Gleichzeitig zeigt sie, wo echte Geheimtipps auf Reisende warten.
Cancún und Peking sorgen für Frust
Laut dem aktuellen „Paris-Syndrom-Bericht“ von Radical Storage wurde Cancún im Jahr 2025 zur enttäuschendsten Stadt weltweit erklärt. Ganze 14,2 % der Kommentare äußerten Unzufriedenheit – trotz gezielter touristischer Planung und internationaler Bekanntheit.
In Peking beschreiben 4,4 % der Besucherinnen und Besucher ihre Erfahrungen als durchweg negativ. Häufig genannt wurden überfüllte Sehenswürdigkeiten, mangelnde Orientierungsmöglichkeiten und Kommunikationsprobleme. Auch Orlando in den USA schnitt mit 3,7 % Negativkommentaren schwach ab.

Weitere Städte wie Punta Cana in der Dominikanischen Republik (1,8 %) und Antalya in der Türkei (1,7 %) fielen besonders durch unfreundliches Personal und überhöhte Preise auf.
Diese Städte überraschen positiv
Während einige Reiseziele enttäuschen, gibt es auch Orte, die von Reisenden überraschend positiv bewertet wurden. Die Analyse identifizierte unterbewertete Städte mit besonders geringem Anteil an negativen Kommentaren.
An der Spitze steht Guangzhou in China mit nur 0,8 % Kritik. Ebenfalls gut schnitten Lima in Peru (1,7 %) und Muscat im Oman (1,8 %) ab. Diese Städte bieten laut Bewertungen hohe Lebensqualität, beeindruckende Architektur und freundliche Bevölkerung – ohne übertriebene Touristenströme.
Weitere unterschätzte Städte:
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Sapporo, Japan
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Vilnius, Litauen
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Tallinn, Estland
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Shenzhen, China
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Delhi, Indien
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Mekka, Saudi-Arabien
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Guilin, China
Reisende lobten vor allem die Sauberkeit, authentische Atmosphäre und lokale Kulinarik.
Die enttäuschendsten Sehenswürdigkeiten weltweit
Die Plattform „Preply“ analysierte weltweit 83 bekannte Touristenattraktionen. Gesucht wurde nach den Begriffen „überbewertet“, „enttäuschend“ und „Touristenfalle“. Das Ergebnis: Der Times Square in New York City erhielt die meisten Negativkommentare – insgesamt 1.761.
Top 10 der enttäuschendsten Attraktionen
Rang | Sehenswürdigkeit | Stadt | Negative Bewertungen |
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1 | Times Square | New York, USA | 1.761 |
2 | Checkpoint Charlie | Berlin, Deutschland | 1.425 |
3 | Eiffelturm | Paris, Frankreich | 1.291 |
4 | Kleine Meerjungfrau | Kopenhagen, Dänemark | 1.248 |
5 | Las Ramblas | Barcelona, Spanien | 1.203 |
6 | Manneken Pis | Brüssel, Belgien | 1.154 |
7 | Blaue Lagune | Reykjavík, Island | 1.096 |
8 | Walk of Fame | Los Angeles, USA | 1.032 |
9 | London Eye | London, Großbritannien | 1.028 |
10 | Guinness-Lagerhaus | Dublin, Irland | 1.009 |
Kritisiert wurden vor allem lange Wartezeiten, überhöhte Eintrittspreise, Sicherheitsprobleme und ein Mangel an echter kultureller Erfahrung.
Deutschland: Berlin dominiert im Negativ-Ranking
Die Hauptstadt Deutschlands schneidet in nationalen und internationalen Bewertungen besonders schlecht ab. Fünf Berliner Sehenswürdigkeiten finden sich unter den zehn größten Touristenfallen in Deutschland und Österreich.
Liste der am meisten kritisierten Orte in Deutschland
Rang | Sehenswürdigkeit | Stadt | Negative Bewertungen |
---|---|---|---|
1 | Checkpoint Charlie | Berlin | 1.425 |
2 | Hofbräuhaus | München | 943 |
3 | Schloss Neuschwanstein | Bayern | 421 |
4 | Brandenburger Tor | Berlin | 217 |
5 | Alexanderplatz | Berlin | 112 |
Besonders häufig genannt wurden hier touristische Überladung, Sicherheitsmängel, fehlende Atmosphäre und überzogene Preise.
Visualisierung: Städte im direkten Vergleich
Untenstehender Wertediagramm zeigt den Anteil negativer Bewertungen der jeweils untersuchten Städte. Deutlich sichtbar: Cancún ist Spitzenreiter unter den enttäuschenden Reisezielen, Guangzhou dagegen ein echter Geheimtipp.

Was bedeutet das für Reisende?
Wer heute eine Reise plant, sollte sich nicht allein auf schöne Bilder oder Werbung verlassen. Empfehlungen aus sozialen Medien sind oft verzerrt. Stattdessen lohnt es sich:
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unabhängige Bewertungen zu lesen
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auch unbekanntere Reiseziele zu erwägen
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auf Authentizität statt Inszenierung zu achten
Weniger bekannte Orte bieten oft mehr Qualität, niedrigere Preise und tiefere Einblicke in Kultur und Alltag. Wer klug plant, reist zufriedener – und kommt mit echter Erfahrung zurück, nicht mit Frust und Enttäuschung.
Quelle: Reise Reporter