Ein paar Zentimeter zu viel im Handgepäck, ein Selfie am falschen Ort oder das Mittagessen im Gehen – und schon ist der Ärger da. Ob in Rom, Bangkok oder Paris – wer sich nicht an einfache Regeln hält, steht schnell im Mittelpunkt, und zwar negativ. Dabei braucht es oft nur ein wenig Vorbereitung, um nicht als Störenfried aufzufallen. Flugbegleiter, Wissenschaftler und erfahrene Reisende wissen genau, worauf es ankommt.
Handgepäck bei Lufthansa, Condor und Ryanair
Schon wenige Zentimeter zu viel beim Gepäck können teuer werden.
Viele Airlines haben ihre Regeln für Handgepäck verschärft. Kabinenchef Nikolaus Moehren von Lufthansa warnt: Immer mehr Reisende bringen mehr als ein Gepäckstück mit oder ignorieren die Maßvorgaben.
Handgepäck-Maße ausgewählter Airlines
Fluggesellschaft | Maße in cm (H x B x T) | Zusatzinfo |
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Lufthansa | 55 x 40 x 23 | 1 Handgepäckstück + kleines persönliches Item |
Condor | 55 x 40 x 20 | Im Light-Tarif kostenpflichtig ab 10 € |
Ryanair | 40 x 25 x 20 | Großes Handgepäck nur mit Priority |
EasyJet | 45 x 36 x 20 | Nur kleine Tasche kostenlos |
Wichtig: Die Flüssigkeitsregel ist seit September 2024 wieder aktiv. Erlaubt sind nur Behälter bis 100 ml, in einem durchsichtigen Beutel mit max. 1 Liter Gesamtvolumen. Powerbanks gehören aus Sicherheitsgründen ausschließlich ins Handgepäck.
Diese Touristengruppen nerven weltweit
Eine Studie der Universität Otago in Neuseeland analysierte 13 häufige Fehlverhalten.
Viele Reisende schaden sich selbst – und den Orten, die sie besuchen. Die Forscher fanden besonders vier nervige Typen:
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Kultur-Ignoranten
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Betreten religiöser Stätten mit unpassender Kleidung
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Missachtung lokaler Regeln in Japan, Saudi-Arabien, Italien
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Störer
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Trinken, Pöbeln oder Lärmen in Wohngegenden
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Musik im botanischen Garten, Müll in der Straßenbahn
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Selfie-Risiko-Touristen
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Selfies auf ungesicherten Felsen oder Brücken
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Stopp mitten auf der Straße für das perfekte Foto
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Foto-Blockierer
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Halten den Weg auf engen Gehsteigen oder bei Hotspots
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Fotografieren Einheimische ohne Erlaubnis
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Beispielhafte Verstöße:
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Baden in Venedigs Kanälen
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Picknick auf einer Statue in Rom
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Fotos im Gottesdienst
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Oben-ohne am Strand in den Emiraten
„Set-Jetting“ und Social-Media-Mythen
Instagram ist kein Reisebüro – viele Tipps führen in Menschenmassen.
Ob die Schaukel auf Bali oder das Café in Paris – viele Influencer-Orte sind keine Geheimtipps mehr. Oft ist das perfekte Foto inszeniert. Die Realität vor Ort sieht anders aus.
Bekannte Beispiele für Social-Media-Hotspots:
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Tegalalang-Reisterrassen (Bali) – stundenlange Warteschlangen
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Königstraße (Bangkok) – überfüllt durch „The White Lotus“-Fans
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Dubrovnik – Drehort für „Game of Thrones“ mit Zugangsbeschränkungen
Tipp: Nutze Tools wie avoid-crowds.com oder crowdalerts.com, um Stoßzeiten zu vermeiden. Oder reise spät abends – viele Museen wie das MoMA in New York sind dann fast leer.
Typische Fettnäpfchen vermeiden
Einige einfache Verhaltensregeln schützen vor peinlichen Situationen – und Bußgeldern.
Wer die wichtigsten Gebote kennt, reist respektvoll und sicher.
10 Dinge, die du besser unterlässt:
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Mit Schuhen Tempel oder Wohnungen betreten (z. B. in Japan)
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Schultern und Knie in Moscheen oder buddhistischen Tempeln zeigen
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Auf dem Kolosseum Namen einritzen oder Steine mitnehmen
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Wildtiere füttern – selbst Karpfen im Park
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Drohnen fliegen lassen, wo es verboten ist
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Warteschlangen überspringen oder drängeln
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Im Gehen essen (besonders in Italien)
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Kleidungsvorschriften im Vatikan missachten
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In Panoramakurven anhalten für ein Selfie
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Feiertagsreisen zu Hotspots planen
Mit einfacher Planung viel Stress vermeiden
Vorausbuchung ist der Schlüssel – besonders bei beliebten Welterbestätten.
In Granada kommst du ohne Online-Reservierung nicht mehr in die Alhambra. Auch im Kolosseum in Rom oder in der Sixtinischen Kapelle brauchst du mittlerweile feste Eintrittszeiten.
Checkliste für den Besuch berühmter Sehenswürdigkeiten:
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Frühzeitige Buchung online („Skip-the-Line“)
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Stoßzeiten (zwischen 11–15 Uhr) meiden
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Alternativtermine am Abend nutzen
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Kostenlose Besuchstage meiden
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Reisedaten flexibel planen
Tipp: Reist du im Oktober ans Mittelmeer, kannst du oft noch bei 24 °C baden – ganz ohne Sommerpreise.
Sprache, Kleidung, Haltung - So wirst du respektiert
Ein einfaches „Danke“ in der Landessprache kann Türen öffnen.
In vielen Ländern wird es geschätzt, wenn du wenigstens die Grundformen der Sprache kennst. Dazu gehört auch das Einhalten von Kleidungscodes. Wer sich z. B. im Vatikan oder in einer Moschee unangemessen kleidet, darf nicht hinein.
No-Gos:
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Trägerlose Tops und Miniröcke in Kirchen
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Barfuß in südostasiatischen Wohnhäusern
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Oben-ohne-Baden außerhalb von FKK-Stränden
Abseits der Masse - So findest du Ruhe
Schon 500 Meter weiter kann es völlig anders aussehen.
Verlass ausgetretene Wege. Anstatt dich durch Fotospots zu kämpfen, nutze den Zufall. Oft machen Begegnungen und stille Orte eine Reise besonders.
Praktische Tipps:
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Plane keine 20 Sehenswürdigkeiten pro Tag
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Lass Raum für spontane Entdeckungen
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Meide Trendorte in der Hochsaison
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Entdecke lokale Märkte statt Influencer-Cafés
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Sprich mit Einheimischen – nicht nur mit der Kamera
Bleib fair – auch wenn es stressig wird
Viele Reisende reagieren unfreundlich, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
Doch Guides, Sicherheitspersonal oder Museumswärter machen nur ihren Job. Beschimpfungen oder Missachtung von Regeln helfen niemandem weiter.
Merke:
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Kein Ärger bei Verspätung oder Kontrollen
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Keine Fotos, wo es verboten ist
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Kein Müll auf Sitzen, Bänken oder Wegen
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Keine Diskussion mit Einheimischen über „Touristenrechte“
So gelingt jede Reise – ohne Stress und Blamage
Mit Vorbereitung, Respekt und Gelassenheit wird jede Reise besser.
Wer weiß, was er darf und was nicht, kann mehr genießen. Ob im Flieger, im Tempel oder auf dem Marktplatz – dein Verhalten macht den Unterschied.
Zusammenfassung als Merkliste:
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Gepäckmaße prüfen und Gebühren vermeiden
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Örtliche Regeln kennen und respektieren
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Selfie-Wahn zügeln – Rücksicht nehmen
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Planung mit Tools wie Google oder avoid-crowds.com
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Feiertage und „Gratis-Tage“ meiden
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Lokale Sprache und Kleidung beachten
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Ungeplante Erlebnisse zulassen
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Einheimische und Mitreisende respektieren
So reist du nicht nur weiter, sondern besser.
Quelle: WELT