Ab Ende 2025 stehen für Bahnreisende in Deutschland zahlreiche Neuerungen bevor. Der neue Fahrplan der Deutschen Bahn ab dem 14. Dezember 2025 bringt mehr Züge, neue Strecken, aber auch Einschränkungen. Neben verbesserten Verbindungen und neuen Hochgeschwindigkeitszügen müssen sich Fahrgäste auf reduzierte Strecken und längere Reisezeiten durch Bauarbeiten einstellen. Auch Flixtrain erweitert sein Netz deutlich.
Inhaltsverzeichnis:
- Neue Buchungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bahn
- Neue Zugverbindungen zwischen Hamburg, Berlin und München
- Reduzierte und gestrichene Bahnstrecken
- Premiere des neuen ICE L zwischen Berlin und Köln
- Neue internationale Züge ab Hamburg
- Große Bauprojekte im Jahr 2026
- Flixtrain erweitert Angebot und Geschwindigkeit
Neue Buchungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bahn
Ab dem 15. Oktober 2025 können Reisende Tickets für den neuen Fahrplan erwerben. Fahrkarten sind für nationale Strecken bis zu zwölf Monate und für internationale bis zu sechs Monate im Voraus buchbar. Damit können Fahrten zu Feiertagen wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten langfristig geplant werden.
Die Deutsche Bahn plant zudem, den Ticketkauf für Fahrten ins Ausland zu vereinfachen. In Zukunft lassen sich über die Bahn-App auch Züge buchen, die bisher nur bei anderen Bahngesellschaften erhältlich waren, darunter:
- Französische Schnellzüge zwischen Paris und Marseille.
- Verbindungen von Frankfurt nach London.
- Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahnen.
Das neue technische System – das sogenannte Offene Verkaufs- und Vertriebssystemmodell – soll Preisabfragen, Rabatte und Buchungen in einer Plattform zusammenführen. Das vollständige europäische Angebot ist bis Ende 2026 vorgesehen.
Neue Zugverbindungen zwischen Hamburg, Berlin und München
Mit dem Fahrplanwechsel erweitert die Deutsche Bahn ihr Angebot deutlich. Ab Dezember 2025 fahren ICE-Züge im Halbstundentakt in 21 deutschen Städten. Das Streckennetz wächst auf 2300 Kilometer. Besonders die Nord-Süd-Achse wird durch zusätzliche Schnellzüge gestärkt.
Neue Rekordzeiten
- Berlin–Stuttgart über Nürnberg: 4 Stunden 45 Minuten.
- Berlin–München: 14 neue ICE-Sprinter pro Tag.
- Hamburg–Frankfurt: zusätzliche Verbindungen im 30-Minuten-Takt.
Diese Ausweitung bedeutet doppelt so viele Taktverbindungen wie bisher. Städte wie Kassel, Erfurt oder Halle profitieren von häufigeren und direkteren Fahrten.
Reduzierte und gestrichene Bahnstrecken
Nicht alle Nachrichten sind positiv. Schwach ausgelastete Strecken mit weniger als 10 Prozent Sitzplatzauslastung werden stark reduziert. Das betrifft vor allem Verbindungen zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena, wo die Zahl der Fahrten von fünf auf zwei pro Richtung sinkt.
Die Bahn verzichtet künftig weitgehend auf sogenannte Flügelkonzepte, bei denen Züge in Bahnhöfen wie Hamm in Westfalen getrennt oder zusammengeführt werden. Diese Verfahren verursachten häufig Verspätungen. Die Folge sind weniger Direktverbindungen, etwa in Kiel, das künftig nur noch im Zwei-Stunden-Takt Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart angebunden wird.
Die Vereinheitlichung von Start- und Zielbahnhöfen soll den Betrieb stabiler machen, führt jedoch zu weniger individuellen Direktverbindungen.
Premiere des neuen ICE L zwischen Berlin und Köln
Ein Höhepunkt des Jahres 2026 ist die Einführung des neuen Fernzugs ICE L. Der Zug startet ab Dezember 2025 auf der Strecke Berlin–Köln und wird ab Mai 2026 auch nach Westerland auf Sylt fahren.
Ab Mitte Juli kommen weitere Verbindungen hinzu:
- Köln–Westerland
- Frankfurt–Westerland
- Dortmund–Oberstdorf
Der ICE L bietet mehr Komfort und ist barrierefrei zugänglich. Er ersetzt schrittweise ältere Zugmodelle und setzt neue Standards für umweltfreundlichen Fernverkehr.
Neue internationale Züge ab Hamburg
Auch die europäischen Nachbarländer erweitern ihr Angebot. Ab Hamburg verkehren künftig dänische Talgo-Züge, der tschechische ComfortJet und der schweizerische Giruno. Damit entstehen neue Direktverbindungen nach Dänemark, Tschechien und in die Schweiz. Diese Hochgeschwindigkeitszüge ergänzen das bestehende Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn.
Große Bauprojekte im Jahr 2026
Mehrere Großbaustellen werden im Jahr 2026 den Bahnverkehr beeinflussen. Die Deutsche Bahn kündigt umfangreiche Modernisierungen an, die zu längeren Fahrzeiten führen.
| Strecke | Zeitraum | Auswirkungen |
|---|---|---|
| Hamburg – Berlin | bis April 2026 | Umleitungen, +45 Minuten |
| Hagen – Köln (Wupperstrecke) | Februar – Juli 2026 | Teilsperrungen |
| Nürnberg – Passau | Februar – Dezember 2026 | Ersatzverkehr |
| Köln – Frankfurt (rechte Rheinseite) | Juli – Dezember 2026 | Verzögerungen, Umleitungen |
Diese Bauarbeiten sind Teil des Modernisierungsprogramms der Bahn, um die Infrastruktur langfristig zu verbessern.
Flixtrain erweitert Angebot und Geschwindigkeit
Flixtrain hat seinen neuen Fahrplan bereits am 30. September 2025 veröffentlicht. Im Vergleich zum Winterfahrplan 2024 wächst das Angebot um rund 15 Prozent. Die Züge sollen außerdem schneller und komfortabler werden.
Wichtige Änderungen
- Berlin–Stuttgart: Fahrzeit 5 Stunden 45 Minuten.
- Basel–Freiburg: 30 Minuten schneller als bisher.
- Berlin–Frankfurt: 10 tägliche Fahrten.
- Berlin–Stuttgart: bis zu 7 tägliche Fahrten.
Ab dem 14. Dezember 2025 starten neue Direktverbindungen:
- Hamburg–Stuttgart
- Hamburg–Frankfurt
- Hamburg–Erfurt
- Hamburg–Halle
Flixtrain erreicht mit über 1000 Halten in Deutschland die größte Netzabdeckung seit Bestehen. Geschäftsführer Matthias Müller betont, dass das Ziel darin besteht, mehr Reisende von Auto und Flugzeug auf die Schiene zu bringen.
Die Änderungen im Bahnverkehr 2026 zeigen, dass Deutschland in den kommenden Jahren verstärkt auf nachhaltige Mobilität setzt. Mehr Angebote, schnellere Verbindungen und moderne Züge sollen den Schienenverkehr attraktiver machen, auch wenn Bauarbeiten und Kürzungen für Einschränkungen sorgen.
Quelle: Reise Reporter, YouTube